Die Börsenturbulenzen rund um Corona dauern an. In diesem Artikel erklären wir, wie das Geschehen an den Märkten einzuordnen ist und wie unser Risikomanagement reagiert.
Verlauf der Kursrückgänge von mindestens 25 Prozent im S&P-500-Index seit 1928*
Am Anfang der Coronakrise wurden nur geringe Veränderungen in den Portfolios vorgenommen. Seit zwei Wochen werden die Aktienquoten signifikant abgebaut. Wie kommt es zu diesen Umschichtungen?
Das Risikomanagement hat die Aktienquoten in allen Risikokategorien abgebaut. Sie liegen jetzt unter den langfristigen Durchschnittsniveaus. In den niedrigen Risikoklassen (VaR 3% bis 9%) wurde auch der Anteil von Unternehmensanleihen gesenkt. In allen VaR-Kategorien wurde zudem der Cash-Anteil deutlich aufgestockt.
Die Änderungen im Detail:
Durchschnittsgewichte in Portfolios mit VaR 5%, VaR 15% und VaR 25%
Für alle Werte gilt: Sie geben den Durchschnitt in der jeweiligen Risikokategorie an. Die Gewichte in den individuellen Portfolios können davon abweichen.
Die Börsenturbulenzen haben unsere ETF-Depots zuletzt deutlich ins Minus gedrückt. In einigen Risikokategorien ist der Zwölf-Monats-Verlust höher als der entsprechende Value-at-Risk (VaR). Wie wahrscheinlich sind solche Kursrückgänge?
Welche Richtung die Börsenkurse in den kommenden Monaten einschlagen, weiß niemand mit Sicherheit. Aber unser Risikomanagement stuft aufgrund der Risikolage die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Kursverfall derzeit als stark erhöht ein. Verharrt das Risiko an den Aktienmärkten weiterhin auf einem so hohen Niveau, wird das Risikomanagement die Aktienquoten weiter verringern. Umgekehrt wird der Aktienanteil sukzessive wieder nach oben gefahren, wenn das Risiko nachhaltig sinkt. Mit dieser risikobasierten Steuerung der Aktienquote wird nicht der Anspruch erhoben, den Wendepunkt im Markt genau zu treffen. Vielmehr soll die Wahrscheinlichkeit erhöht werden, mögliche weitere Kurskorrekturen zu dämpfen, ohne auf die Chance auf künftige Kursgewinne zu verzichten. Dies steht im Gegensatz zum sogenannten Market-Timing, bei dem meist emotional entweder voll investiert oder alles verkauft wird. Die Gewinn- und Verlustchancen gleichen hier einem Münzwurf.
Wir wissen, dass die jüngsten Kursrückschläge für Anleger sehr schwer zu ertragen sind. Doch sie gehören an den Finanzmärkten dazu. Von seinem Tief im Jahr 2009 hat der S&P 500 bis Ende 2019 etwa 450 Prozent zugelegt – durchschnittlich rund 17 Prozent pro Jahr. Aktuell steht er in etwa auf dem Niveau von Ende 2018. Auch wenn die Börse weiter fällt: Die Indexgewinne sind noch lange nicht aufgezehrt. Bärenmärkte kommen immer wieder. Sie sind unangenehm, aber verschwinden auch wieder. Und langfristig ist die Börse stets gestiegen. Es lohnt sich, einen kühlen Kopf zu bewahren und seiner Anlagestrategie treu zu bleiben.
Risikohinweis – Die Kapitalanlage ist mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Weder vergangene Wertentwicklungen noch Prognosen haben eine verlässliche Aussagekraft über zukünftige Wertentwicklungen. Wir erbringen keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Sollte diese Website Informationen über den Kapitalmarkt, Finanzinstrumente und/oder sonstige für die Kapitalanlage relevante Themen enthalten, so dienen diese Informationen ausschließlich der allgemeinen Erläuterung der von Unternehmen unserer Unternehmensgruppe erbrachten Wertpapierdienstleistungen. Bitte lesen Sie auch unsere Risikohinweise und Nutzungsbedingungen.
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