Warum es mit 50 nicht zu spät für einen Sparplan ist

6. April 2021  |  Igor Hirsch
Asset Blog Sparplan 1600
Sparen, um die Rentenlücke im Ruhestand zu schließen, ist in jedem Alter sinnvoll. Unsere Rechnung zeigt: Länger zögern sollten 50-Jährige aber nicht.

Wer in seinen Rentenbescheid schaut, stellt meist fest, die gesetzliche Altersrente ist weit unterhalb des aktuellen Einkommens. Mit einer zusätzlichen privaten Altersvorsorge lässt sich diese Lücke jedoch schließen und ein angemessener Lebensstandard im Ruhestand erreichen.

Dabei hilft der Zinseszinseffekt, der vor allem bei langfristigen Sparplänen seine immense Kraft entfaltet und das Vermögen exponentiell wachsen lässt. Doch wer mit 50 Jahren nicht genügend für die Schließung seiner Rentenlücke getan hat oder noch zusätzliches Vermögen für den Ruhestand aufbauen möchte, dem bleiben immerhin noch 17 Jahre bis zum Renteneintritt mit 67. Unser Rechenbeispiel zeigt: Wer monatlich per Sparplan eine mittlere dreistellige Summe anlegt, kann in dieser Zeit noch ein sechsstelliges Vermögen aufbauen. Wer drei Jahre länger zögert, der muss einen beträchtlich größeren monatlichen Sparbetrag oder eine wesentlich höhere Einmalzahlung leisten.

Für das folgende Rechenbeispiel nutzen wir unseren Altersvorsorge-Rechner „Time Machine“. Unsere Beispiel-Sparerin ist 50, will mit 67 in den Ruhestand gehen und benötigt zusätzliche 800 Euro, um ihre Rentenlücke zu schließen. Liquide Mittel in Höhe von 10.000 Euro stehen ihr zur Verfügung – diese Startsumme braucht sie, um Kundin in der Vermögensverwaltung von Scalable Capital zu werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland beträgt für Männer rund 79 und für Frauen etwa 84 Jahre. Wir rechnen mit einer Auszahlung bis zu einem Alter von 84.

Für die Beispielrechnung nehmen wir an:

  • Die Anlegerin wählt eine Anlagestrategie mit einem mittleren Risiko, in dem Fall mit einem Value-at-Risk (VaR) von 18%.
  • Sie rechnet mit einer Lebenserwartung von 84 Jahren.
  • Die jährliche Inflationsrate beträgt zwei Prozent.

Alle Wertangaben für die monatlichen Ein- und Auszahlungen und das Endvermögen berücksichtigen die Inflation, sind also inflationsbereinigt.

Wer zögert, erreicht sein Sparziel nur mit höherem finanziellen Aufwand

Erforderliche Sparraten für eine monatliche Auszahlung von 800 Euro je nach Startalter und Einmalanlage*

Erforderliche Sparraten für eine monatliche Auszahlung von 800 Euro je nach Startalter und Einmalanlage

Alle Beträge sind Euro-Angaben.

Altersvorsorge-Rechner: Einmalzahlung bringt Zeit zurück

Die Berechnung zeigt: Bei der Geldanlage gilt: „time is your friend“. Je später der Vermögensaufbau beginnt, umso mehr müssen andere Stellschrauben nach oben gedreht werden. Mögliche Stellschrauben sind:

  • Den monatlichen Sparbetrag erhöhen: Wartet unsere 50-jährige Anlegerin noch weitere drei Jahre, muss sie die monatliche Sparsumme ein Viertel aufstocken, um im Rentenalter dieselbe monatliche Auszahlung zu erreichen.
  • Einen zusätzlichen Einmalbetrag anlegen, etwa aus einer späteren Abfindung, einem Erbe oder Immobilienverkauf.
  • Die Risikokategorie der Geldanlage erhöhen: Mit einem höheren Value-at-Risk steigt das zu erwartende Endvermögen. Allerdings steigt dabei das Risiko, das Sparziel zu verfehlen.
  • Zwei Jahre länger ansparen: Mit den monatlichen Auszahlung erst im Alter von 69 Jahren beginnen.

Es kann auch an mehreren Stellschrauben gleichzeitig gedreht werden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Mit unserer „Time Machine“ können Sie die möglichen Kombinationen für Ihre individuelle Situation durchrechnen. Probieren Sie es aus. Eines werden Sie dabei feststellen: Zeit ist in der Tat Geld. Besser, man beginnt möglichst früh mit seiner privaten Altersvorsorge. Am besten jetzt.

Bild: Pixabay, pexels.com

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Igor Hirsch
Financial Editor
Igor ist Redakteur mit den Themenschwerpunkten Geldanlage und Börse. Er arbeitete zuvor als Redakteur bei Finanzen100 und dem Branchendienst für Vermögensverwalter Citywire. Davor war er als selbständiger Finanzberater (§ 34d und § 34f) tätig. Er ist Diplom-Kulturwissenschaftler mit dem Hauptfach Wirtschafts- und Sozialgeschichte und studierte an der Universität des Saarlandes.