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Was in den USA passiert, beeinflusst Europa und damit Deutschland. Das gilt nicht nur für die Aktienmärkte, sondern manchmal auch für die Politik. Das zu erwartende protektionistische Wirtschaftsprogramm der USA unter dem wahrscheinlich kommenden US-Präsidenten Donald Trump bereitet der deutschen Exportwirtschaft etwas Sorgen. Zudem könnte sich unter seiner Führung der Handelskrieg zwischen den USA und China intensivieren. Und da ist ja noch TSMC in Taiwan.


Procter & Gamble

P&G for life?

Der US-amerikanische Konsumgüter-Riese Procter & Gamble (P&G) wurde 1837 vom britischen Kerzenzieher William Procter und dem aus Irland stammenden Seifensieder James Gamble gegründet. Der Rest ist eine US-amerikanische Erfolgsgeschichte.

Seit 1932 ist P&G im US-Leitindex Dow Jones Industrial. Damit ist es der dort am längsten vertretene Konzern. Für langfristige Aktionäre und Aktionärinnen ist P&G besonders als defensiver Wert interessant, da das robuste Unternehmen 68 Jahre in Folge seine Dividende erhöht hat. Kein Wunder, denn der Konzern stellt längst nicht nur Seife und Kerzen her, sondern hat Ariel, Braun, Gillette und viele weitere weltweit populäre Produktmarken im Portfolio. Zudem gilt die Konsumgüterindustrie als recht krisenfest, da Menschen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht aufs Waschen, Putzen oder Rasieren verzichten wollen. Seine nächsten Quartalszahlen veröffentlicht P&G am 30. Juli.



Wir werden – wie in der Vergangenheit – gestärkt aus den wirtschaftlich schwierigen Zeiten hervorgehen, wenn wir als Gesellschaft offen über die Herausforderungen diskutieren und dann die notwendigen Reformen mutig und entschlossen umsetzen.

Sabine Kohleisen, Personalvorständin von Mercedes-Benz, im „Manager Magazin“ am 18.07.2024


Märkte & Makro

Favoritenwechsel an der Börse?

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial war am Mittwoch erstmals über die Marke von 41.000 Punkten gestiegen. Er setzt sich aus den 30 größten börsennotierten Unternehmen zusammen. Die Standardwerte profitieren unter anderem von der Hoffnung auf eine wirtschaftsfreundliche Politik mit Steuersenkungen für Unternehmen unter Donald Trump als kommender Präsident. Eine leichte Korrektur gab es in dieser Woche hingegen an der Technologiebörse NASDAQ-100. Im Index sind 100 Aktien der an der US-Börse NASDAQ gelisteten Nicht-Finanzunternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung enthalten. Sorgen vor den Folgen eines stärkeren Handelsstreits mit China unter Trump und der etwas enttäuschende Ausblick des niederländischen Chip-Ausrüsters ASML belasteten die Tech-Branche.

Indes wuchs Chinas Wirtschaft wieder etwas langsamer und leicht unter den Erwartungen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im zweiten Quartal 2024 um 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal waren es noch 5,3 Prozent. Für das Gesamtjahr strebt China ein BIP-Wachstum von rund fünf Prozent an.

In Europa legte die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag eine Pause bei ihrer geldpolitischen Lockerung ein. Seit der Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte im Juni liegt der für die Zinshöhe auf dem Tagesgeldkonto entscheidende Einlagenzins weiter bei 3,75 Prozent. Eine Zinssenkung wird im September erwartet.


Technologie

Muss TSMC Trump fürchten?

Selbst die aktuelle Handelspolitik der USA belastet das Geschäft des niederländischen Chip-Ausrüsters ASML in China – seinem wichtigsten Markt. Auf Drängen der US-Regierung hatten die Niederlande Anfang des Jahres den Export einiger Maschinentypen von ASML ins Reich der Mitte untersagt.

ASML ist wie auch der taiwanische Chiphersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) einer der Profiteure des Booms rund um das globale Thema Künstliche Intelligenz (KI). TSMCs Nachteil ist, dass es in Taiwan produziert, das sich mit China im Konflikt befindet. US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hatte sich mit Blick auf eine Unterstützung für Taiwan im Falle eines chinesischen Angriffs zuletzt zurückhaltend gegeben. „Ich denke, Taiwan sollte uns für die Verteidigung bezahlen. Wir sind nichts anderes als eine Versicherungsgesellschaft. Taiwan gibt uns nichts“, sagte Trump gegenüber dem Magazin „Bloomberg Businessweek“. Das belastete am Donnerstag nur etwas den Kurs der TSMC-Aktie, aber das geopolitische Risiko ist gegeben.

Aktuell klingelt bei TSMC die Kasse. Der Gewinn stieg im zweiten Quartal um mehr als ein Drittel auf 7,6 Milliarden US-Dollar gegenüber dem Vorjahresviertel. Das übertraf die Erwartungen des Marktes. Der Umsatz erhöhte sich um ein Drittel auf 20,8 Milliarden US-Dollar. TSMC peilt für das Gesamtjahr ein Umsatzplus über dem mittleren 20-Prozent-Bereich an. Für den Ausbau der Produktion hat das Management statt 28 bis 32 Milliarden US-Dollar nun 30 bis 32 Milliarden US-Dollar eingeplant.


Chart der Woche

Interessanteste Finanzthemen für 14- bis 24-Jährige

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Quelle: OECD

Schrei nach Wissen

Im internationalen Vergleich ist die Finanzkompetenz der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland relativ hoch. Dennoch sind nur 55 Prozent der Erwachsenen von ihren Finanzplänen fürs Alter überzeugt. Heranwachsende im Alter von 14 bis 24 Jahren interessieren sich immer stärker für Finanzthemen, weil sie zum einen mehr Angst vor Altersarmut haben und zum anderen das Investieren heute durch digitale Angebote einfacher geworden ist. Die Studie „Finanzbildung in Deutschland“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigt, dass 81 Prozent der 14- bis 24-Jährigen gerne mehr über Möglichkeiten der Altersvorsorge erfahren würden. 87 Prozent interessieren sich für den generellen Umgang mit Geld. Über Anlagemöglichkeiten würden gerne 73 Prozent der jungen Menschen mehr wissen.


Video

Wer monatlich regelmäßig Geld sparen kann, steht schon besser da als viele andere Menschen in Deutschland. Welche zwei weiteren Anzeichen für eine gute finanzielle Situation sprechen, zeigen wir in diesem kurzen in diesem kurzen Instagram-Video.


ETFs im Fokus

Staatsanleihen-ETFs als Sicherheitsbaustein

Anleihen sind Schuldverschreibungen, die wiederkehrende Zinszahlungen während einer bestimmten Laufzeit liefern. Herausgeber der Anleihen, auch Emittenten genannt, können Unternehmen (Unternehmensanleihen) oder Staaten (Staatsanleihen) sein. Die Renditen von Anleihen setzen sich aus den Zinszahlungen sowie eventuellen Kursgewinnen zusammen. Am Ende der Laufzeit wird der Kredit in voller Höhe zurückgezahlt, sofern der Emittent nicht insolvent gegangen ist. Die Wahrscheinlichkeit von Zahlungsausfällen bei Staatsanleihen von Industrienationen wie beispielsweise Deutschland oder den USA ist in der Regel weitaus geringer als bei Unternehmensanleihen.

Mit Staatsanleihen-ETFs investieren Anlegende in einen breiten Korb von Schuldverschreibungen, was das Risiko von Zahlungsausfällen weiter verringert. Außerdem werden auslaufende Anleihen automatisch durch neue ausgetauscht. Mit ETFs, die auf langlaufende Staatsanleihen setzen, ist es möglich, sich eine gewisse Zinshöhe über mehrere Jahre zu sichern.


SCALABLE NEWS


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HÖRTIPP

Anlagemix & Netflix-Zahlen

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Quellen: Scalable and dpa-AFX

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