Börsenlexikon

Die wichtigsten Börsenbegriffe von A-Z kurz und einfach erklärt.

Synthetisch replizierende ETFs

Als synthetisch replizierende ETFs (Exchange-Traded Funds) bezeichnet man Indexfonds, die einen Index nachbilden, ohne die zugrundeliegenden Basiswerte des Index (bspw. Aktien) zu kaufen.
Synthetisch replizierende Aktien-Fonds stellen ihr Depot stattdessen aus einem bestimmten Wertpapierkorb (mindestens 90%) und einem (besicherten oder gar überbesicherten) Swap (max. 10%) zusammen. Ein derart konstruierter synthetisch replizierender ETF hält also einen Korb an Sicherheiten (auch „Collateral“ genannt) statt der Einzelwerte des Index. Über den Swap (also ein Tauschgeschäft) mit einem Partner wird die Performance des Sicherheitenkorbs gegen die Wertentwicklung des eigentlich zugrunde liegenden Index getauscht.
Mit synthetischer Replikation können Fondsgesellschaften einen Index präziser nachbilden, also ohne oder mit deutlich weniger Tracking Error als bei so manchem physischen ETF. Außerdem lassen sich manche Indizes, bspw. auf Rohstoffe oder auf bestimmte Schwellenländer wie Indien, nur über synthetische ETFs abbilden, da die Basiswerte sich nicht ökonomisch sinnvoll kaufen oder lagern lassen. Ein Beispiel hierfür sind Öl und Erdgas.
Durch das Einbinden einer oder mehrerer Parteien im SWAP-Geschäft entsteht zusätzlich ein Kontrahentenrisiko (Ausfallrisiko) gegenüber dem Swap-Kontrahenten.
Neben synthetisch replizierenden ETFs gibt es auch physisch replizierende ETFs.

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