Sieben Dinge, die Sie über ETF-Sparpläne wissen müssen

2. September 2020  |  Nicolas Zeitler
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Ein ETF-Sparplan ist die einfachste Möglichkeit, schon mit kleinen Beträgen breit gestreut an der Börse zu investieren. Was die größten Vorteile sind, wie Sie ETF-Sparpläne nutzen und auf Ihre Bedürfnisse anpassen, erfahren Sie im Blog.

1. Warum überhaupt einen ETF-Sparplan abschließen?

Um 38 Prozent hat der US-Aktienindex S&P 500 seit seinem Tief Ende März zugelegt. Der Kurs des deutschen Leitindex DAX stieg sogar um 50 Prozent. Geht die Rally weiter oder kommt bald der nächste Rücksetzer? Wenn Sie sich diese Frage stellen, laufen Sie Gefahr, dauerhaft an der Seitenlinie zu stehen statt zu investieren. Ein ETF-Sparplan befreit Sie von der Suche nach dem idealen Einstiegszeitpunkt: Statt einmal legen Sie mit einem Sparplan regelmäßig eine bestimmte Summe an. Sie kaufen mal zu höheren, mal zu niedrigeren Preisen ETF-Anteile. Die Befürchtung, „zu teuer“ einzusteigen, muss Sie daher nicht plagen.

Mit seiner Regelmäßigkeit verankert ein ETF-Sparplan Sparen und Anlegen zudem in Ihrem Leben. Dadurch, dass die Rate jeden Monat automatisch zu einem festen Zeitpunkt von Ihrem Konto eingezogen wird, geben Sie das Geld nicht anderweitig aus. Und Sie bauen schrittweise Vermögen auf, ohne dass Sie aktiv daran denken müssen.
Obendrein erübrigt sich mit einem ETF-Sparplan die Auswahl einzelner Wertpapiere. Ein ETF bildet die Wertentwicklung eines ganzen Wertpapierkorbs ab, beispielsweise die des Aktienindex MSCI World mit mehr als 1.600 Titeln aus 23 Industrieländern. Schon mit zweistelligen monatlichen Raten investieren Sie über einen ETF in einen solchen Korb. Würden Sie sich Einzeltitel ins Depot legen, könnten Sie mit niedrigen Beträgen kein derart breit diversifiziertes Portfolio aufbauen. Mit einem ETF-Sparplan sparen Sie sich den Aufwand, einzelne Titel zu bewerten und zu beobachten, und Sie folgen automatisch einer der wichtigsten Grundregeln beim Investieren: das Risiko breit zu streuen.

2. Ist ein Sparplan besser als die Einmalanlage?

Ob ein ETF-Sparplan dem einmaligen Anlegen einer größeren Summe überlegen ist oder umgekehrt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Beide sind für unterschiedliche Zwecke gut. Steht Ihnen auf einmal ein hoher Geldbetrag etwa nach einem Hausverkauf oder durch einen Erbfall zur Verfügung, fahren Sie in den meisten Fällen besser, wenn Sie diesen gleich komplett anlegen statt ihn in Raten zu investieren. Der Grund ist, dass Sie dann über längere Zeit mit der ganzen Summe am langfristigen Aufwärtstrend an der Börse teilhaben. Beispielhaft haben wir das in diesem Beitrag ausgerechnet.

Ein Sparplan ist hingegen geeignet, um unkompliziert zum Beispiel das Geld zu investieren, das Sie jeden Monat zurücklegen können. Wenn Sie als Börseneinsteiger erstmals einen größeren Batzen aus Ihrem Ersparten in einer Summe anlegen, zusätzlich per Sparplan regelmäßig Ihr Vermögen aufstocken und bei späteren Gelegenheiten erneut große Summen in Gänze investieren, machen Sie sich die Vorteile beider Anlageoptionen zunutze.

3. Wie genau funktioniert ein ETF-Sparplan?

Eine wesentliche Frage, die Sie vorab beantworten müssen, ist: Wie viel will ich monatlich investieren? Die Obergrenze wird dadurch bestimmt, welcher Betrag Ihnen nach Abzug aller Ausgaben regelmäßig bleibt. Außer die Rate festzulegen und den Sparplan einzurichten, müssen Sie nichts tun. Handelszeiten an der Börse brauchen Sie nicht zu kümmern, Sie müssen auch nicht monatlich ans Investieren denken. Die Rate wird zu einem bestimmten Termin – bei Sparplänen über Scalable Capital immer am Monatsanfang – von Ihrem Referenzkonto eingezogen und anschließend automatisch für Sie in ETF-Anteile investiert. Sie sollten zum Einzugstermin also immer mindestens Guthaben in Höhe Ihrer Rate auf dem Konto haben. Der Preis eines ETF-Anteils ist für Sie nicht von Bedeutung, da beim Investieren Ihrer Rate bei Bedarf auch Bruchstücke von ETFs gekauft werden. Ihr ETF-Sparplan läuft solange, bis Sie ihn deaktivieren oder ändern.

4. In welchen ETF soll ich per Sparplan investieren?

Sie haben zwei grundlegende Optionen, wie Sie Ihre monatliche Rate anlegen: Sie suchen sich selbst einen oder mehrere ETFs aus oder Sie investieren per Sparplan in ein gemanagtes ETF-Portfolio.

Bei der ersten Option haben Sie jede Menge Gestaltungsmöglichkeiten. Sie können per ETF-Sparplan rein in Aktien investieren. Breite Diversifikation erreichen Sie hierbei am einfachsten, indem Sie einen ETF auf einen Index wie den MSCI All Country World Index (ACWI) oder den MSCI World besparen. Alternativ stehen Ihnen ETFs auf einzelne Märkte zur Verfügung, etwa auf den amerikanischen S&P 500 oder den DAX. Sie können auch mehrere Sparpläne abschließen und sich so ein Portfolio mit einer Ländergewichtung nach Wunsch zusammenstellen.

Investieren Sie nur in Aktien-ETFs, sind Sie mit Ihrem Portfolio voll den Schwankungen an den Aktienmärkten ausgesetzt. Um diese abzufedern, können ETFs auf Anleihe-Indizes beigemischt werden. Anleihen sind in der Regel schwankungsärmer als Aktien. Zudem bringen Anleihen in Marktphasen, in denen die Aktienkurse sinken, eher positive Renditen.

Ist Ihnen die ETF-Auswahl zu aufwendig, können Sie stattdessen per Sparplan in ein gemanagtes ETF-Portfolio investieren. Bei der Vermögensverwaltung von Scalable Capital haben Sie diese Möglichkeit zusätzlich zur Einmalanlage. Sie schließen hier nur einen Sparplan ab, der investierte Betrag fließt monatlich aber nicht nur in einen Indexfonds, sondern wird in Ihr gesamtes Portfolio investiert – gemäß der von Ihnen gewählten Risikokategorie und der jeweils aktuellen Anteile der einzelnen ETFs in Ihrem Depot. Sie erreichen dadurch ohne Aufwand hohe Diversifikation: durch die Kombination mehrerer ETFs und durch die Verteilung auf mehrere Anlageklassen – weil Scalable Capital in den gemanagten Depots seiner Kunden außer Aktien- unter anderem auch Anleihe-ETFs einsetzt.

So einfach richten Sie Ihren ETF-Sparplan ein

5. Was tun, wenn mal kein Geld für die Sparplanrate da ist?

Ein ETF-Sparplan sollte so flexibel sein, dass Sie ihn ohne weiteres an Ihre finanzielle Lage anpassen können: Geben Sie einmal mehr aus als sonst und das Budget wird knapp, senken Sie die Sparplanrate oder setzen den Sparplan aus. Sobald Ihr Engpass überwunden ist, erhöhen Sie die Rate oder richten den gestoppten Sparplan neu ein. Vergrößert sich Ihr Spielraum beispielsweise durch eine Gehaltserhöhung, können Sie die Rate erhöhen. Als Kunde von Scalable Capital können Sie jede Änderung mit wenigen Klicks per Webzugang oder in der App eingeben. Sie wird mit der nächsten Ausführung wirksam. Anpassungen an einem Sparplan kosten bei uns nichts.

6. Wie viel kostet ein Sparplan?

Achten Sie darauf, dass Sie für Ihren Sparplan nicht zu viel bezahlen. Denn Orderkosten schmälern Ihre Rendite. Verlangt Ihre Bank 1,50 Euro pro Ausführung, sind das bei 25 Euro Sparrate sechs Prozent der investierten Summe. In absoluten Zahlen können Sie durch Orderkosten von 1,50 Euro in 20 Jahren einen fast vierstelligen Betrag verlieren: Hätten Sie das Geld stattdessen per Sparplan in den DAX investiert, der in der Vergangenheit bei einer Anlagedauer von 20 Jahren im Schnitt 8,8 Prozent Rendite jährlich eingebracht hat, hätten Sie am Ende 984 Euro mehr im Depot. (Hinweis: Weder vergangene Wertentwicklungen noch Prognosen haben eine verlässliche Aussagekraft über zukünftige Wertentwicklungen.) Im besten Fall berechnet Ihr Broker pro Ausführung gar keine Gebühr. Dann können Sie ohne Mehrkosten auch mehrere ETF-Sparpläne nebeneinander laufen lassen.

Ein ETF-Sparplan in der Vermögensverwaltung von Scalable Capital kostet Sie kein zusätzliches Geld . Die Ausführung ist in den Gebühren für die Vermögensverwaltung enthalten – weitere Handels- oder Depotkosten fallen nicht an. Ggf. fallen Produktkosten, Spreads und/oder Zuwendungen an.

7. Was tun, wenn ich das Geld wieder brauche?

Ihre ETF-Anteile können Sie jederzeit wieder verkaufen. Benötigen Sie für eine Anschaffung einmalig einen größeren Betrag, können Sie einen Teil Ihres Portfolios durch Verkauf auflösen. Ein bestehender Sparplan läuft weiter. Wollen Sie Ihr Portfolio auflösen, zum Beispiel um im Rentenalter von Ihrem Vermögen zu zehren, können Sie den Sparplan stoppen und Ihre Anteile auf einmal oder in Tranchen verkaufen. Hier lohnt sich wie beim Besparen ein Blick auf die Kosten: Verlangt Ihre Bank pro Trade Gebühren, summieren sich diese beim schrittweisen Verkauf. Berechnet Ihr Broker nur niedrige oder keine Kosten pro Order, ist das scheibchenweise Auflösen Ihrer Geldanlage günstiger oder sogar kostenlos.

Die Vermögensverwaltung von Scalable Capital bietet einen besonderen Service: den Entnahmeplan, quasi ein Sparplan rückwärts. Sie legen fest, welcher Betrag aus Ihrem Portfolio jeden Monat auf Ihr Konto überwiesen werden soll. Das ist im Rentenalter besonders praktisch: Sie lassen sich regelmäßig einen Teil Ihres Vermögens auszahlen, der Rest bleibt investiert und kann am Kapitalmarkt weiter Rendite erwirtschaften. Einrichtung und Ausführung des Entnahmeplans sind kostenlos. Damit können Sie von Ihrem Vermögen, das Sie zuvor etwa durch eine Kombination aus Einmalanlagen und Sparplan aufgebaut haben, im Alter wie von einer privaten Zusatzrente zehren. Wie hoch Sie Ihre monatliche Auszahlung ansetzen können, ermitteln Sie mit unserem Altersvorsorge-Rechner.

Risikohinweis – Die Kapitalanlage ist mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Weder vergangene Wertentwicklungen noch Prognosen haben eine verlässliche Aussagekraft über zukünftige Wertentwicklungen. Wir erbringen keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Sollte diese Website Informationen über den Kapitalmarkt, Finanzinstrumente und/oder sonstige für die Kapitalanlage relevante Themen enthalten, so dienen diese Informationen ausschließlich der allgemeinen Erläuterung der von Unternehmen unserer Unternehmensgruppe erbrachten Wertpapierdienstleistungen. Bitte lesen Sie auch unsere Risikohinweise und Nutzungsbedingungen.

 

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Nicolas Zeitler
Team Lead Editorial (Ehemals)
Nicolas hat sich als Redakteur auf die Themen Finanzen und Digitales spezialisiert. Bevor er 2019 zu Scalable Capital kam, leitete er die Finanzredaktion beim Vergleichsportal Check24. Erste journalistische Sporen verdiente er sich beim Münchner Merkur. Anschließend arbeitete er für das IT-Wirtschaftsmagazin CIO und die Agenturen Grasundsterne und Fischerappelt. Nicolas hat Politikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert.